Wer tötet, ist kein Muslim

Und wenn jemand einem Menschen das Leben erhält, dann soll es so sein, als hätte er der ganzen Menschheit das Leben erhalten.

In der aktuellen Debatte über innere Sicherheit werden Terrorbekämpfung und Integrationspolitik vermengt. Dabei werden Flüchtlinge teils unter Generalverdacht gestellt und als potenzielle Attentäter betrachtet. Eine Stellungnahme von Ezz Aldin Alahmad Aleliwat. (Red.)

Wir sind nach Deutschland gekommen und wir wollen mit den Menschen in Frieden leben. Sie haben uns Essen und Trinken, Kleidung und Liebe gegeben und haben uns alles gelehrt, was schön ist, sodass wir sie ehrlich liebten. Wie kann man von uns denken, dass wir diese großzügigen und karitativen Menschen ermodern wollen?

Wer tötet, ist kein Muslim und gehört nicht zu einer Religion. Denn die Worte Gottes in dieser Sache sind klar:

Wenn jemand einen Menschen tötet – es sei denn für Mord an einem andern oder für eine Gewalttat im Land –, dann soll es so sein, als hätte er die ganze Menschheit getötet.

Und wenn jemand einem Menschen das Leben erhält, dann soll es so sein, als hätte er der ganzen Menschheit das Leben erhalten.

Foto: FirasMT/flickr (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/)

Ezz Aldin

wurde 1992 im syrischen Aleppo geboren. Er floh 2015 vor dem Bürgerkrieg in seinem Land und lebt seit Juni 2016 in Esslingen-Sulzgries. Ezz Aldin ist Redaktionsmitglied von kornhalde vierzehn.