Ausstellung EIN COLA BITTE zeigt Bildwerke geflüchteter junger Männer

Die Machart der Bildgestaltung ist eher traditionell. Der Stil aber kommt völlig ungekünstelt daher; Filigranes ist nicht zu besichtigen. EIN COLA BITTE, so lautet der Titel dieser Ausstellung. Zu betrachten ist sie vom 19. November bis 10. Dezember 2017 im ev. Gemeindehaus in Esslingen Sulzgries. Die Bilder sind von 17- bis 25-jährigen Geflüchteten aus sieben Nationen mittels Linolschnitt gestaltet worden. Dass die Exponate jetzt einer breiteren Öffentlichkeit vor Ort zugänglich gemacht werden, geht auf eine Idee der Initiative Gemeinsam für Flüchtlinge in RSKN zurück.

Die Exponate zeugen von erdiger Ursprünglichkeit und von jugendlichem Temperament. Obwohl sich die Motive unterscheiden, ziehen sie allesamt die Betrachter mit teils hart geschnittenen Konturen in ihren Bann. Extrovertierte Selbstverwirklichung tritt an die Stelle kopflastiger Reflexion. Auf diese kunstfertige Art wird bei unverstelltem Blick eine Galerie sichtbar, die satt durchdrungen ist von persönlichen Erfahrungen, Erwartungen, Erinnerungen und Hoffnungen, aber auch von Ängsten.

„In Kunst durften wir etwas ausprobieren, das wir zuvor noch nicht gemacht haben“, sagen
Muhammed Zadran (19) links und Belali Faye (20). Die beiden sind mächtig stolz und selbstbewusst. In ihrer Workshop-Werkstatt sind die Linolschnitte kreiert worden, die in der Ausstellung EIN COLA BITTE im ev. Gemeindehaus in Esslingen Sulzgries zu sehen sind. (Foto: Tim Hendel)

Die vom Krieg geflohenen jungen Leute besuchen die Käthe-Kollwitz-Schule (KKS) in Esslingen Zell. Sie lernen dort Deutsch und bereiten sich auf Arbeit und Beruf vor (VABO = Vorqualifizierungsjahr Arbeit und Beruf). „Wir haben etwas gelernt. Jetzt möchten wir weitermachen“, sagen sie.

Die Ausstellung spiegelt auf eindrucksvolle Weise, was der für diese Schüler erstmals angebotene Kunstunterricht an Kreativität zu Tage gefördert hat. Kunstlehrer Tim Hendel zeigt sich beeindruckt und meint: „Der eigentliche Antrieb für die Schüler ist ihr ganz persönliches Thema gewesen. Sie haben sich daran abgearbeitet, an ihrer Herkunft, an ihrer Geschichte.“

Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Initiative Gemeinsam für Flüchtlinge in RSKN und der ev. Kirchengemeinde Esslingen Sulzgries mit freundlicher Unterstützung des Landratsamtes Esslingen, der Käthe-Kollwitz-Schule (KKS) Esslingen und des Malteser Hilfsdienstes e. V.

 

Rahmenprogramm

  • Sonntag, 19. November, 11.15 Uhr: Vernissage im ev. Gemeindehaus Esslingen Sulzgries, Kelterstraße 21. Begrüßung: Pfarrerin Christiane Wellhöner, Präsentation: Peter Keck, Amtsleiter Landratsamt Esslingen, Tim Hendel, Kunstlehrer an der Käthe-Kollwitz-Schule Esslingen (KKS), Verköstigung: ev. Kirchencafé, Musikalische Umrahmung: Leonard Hell, Flügel und Dieter Vlasina, Saxophon/Klarinette. Die beiden Esslinger Musiker interpretieren u. a. Stücke aus der Welt der populären Musik.
  • Donnerstag, 23. November, 16.30 Uhr: Ausstellung/Begegnungs-Café der Initiative Gemeinsam für Flüchtlinge in RSKN im ev. Gemeindehaus, Linolschnitt-Demonstration mit VABO-Schülern der KKS
  • Donnerstag, 30. November, 16.30 Uhr: Ausstellung / Begegnungs-Café im ev. Gemeindehaus, mit einem pikanten „Gruß aus der Küche“ vom Koch-Team. Außerdem: Linolschnitt-Demonstration mit VABO-Schülern der KKS
  • Donnerstag, 7. Dezember, 16.30 Uhr: Ausstellung / Begegnungs-Café im ev. Gemeindehaus, Vortrag von Rita Kren: Afghanistan – Land & Leute. Außerdem Linolschnitt-Demonstration mit VABO-Schülern der KKS
  • Sonntag, 10. Dezember (Faire Welt Sonntag des CVJM Sulzgries, 2. Advent), 11.15 Uhr: Geselliges Maultaschenessen und Finissage, Schließung der Ausstellung mit Nachbetrachtung für Interessierte; gegen 14.30 Uhr: Gastsolist Saman Bego in Concert; er spielt syrische Laute (Saz). Saman Bego stammt aus einer kurdischen Familie aus Nordsyrien und hält sich gegenwärtig als Flüchtling in Esslingen auf.

Presse-Team GfF

Das Presse-Team der Initiative Gemeinsam für Flüchtlinge in RSKN berichtet über Neuigkeiten rund um die Initiative und ihre Aktivitäten. Kontakt: presse.gff-rskn@t-online.de

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